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Anti-Littering-Aktion in Olten

Auf der Bahnhofbrücke in Olten sind alle Kaugummis mit grüner Sprayfarbe umrandet.

Auf der Bahnhofbrücke sind alle Kaugummis mit Sprayfarbe umrandet. Bild: Bruno Kissling

Einen Monat lang macht der Werkhof an öffentlichen Plätzen in Olten auf die Probleme des Littering aufmerksam. Eine Aktion rief sogar die Polizei auf den Plan.

Wer am Montag, 5. Juni, über die Holzbrücke oder die Bahnhofsbrücke gelaufen ist, hat es bereits mitbekommen. Der Werkhof Olten macht einen Monat lang mit einer etwas anderen Aktion auf die Probleme des Littering aufmerksam. An verschiedenen öffentlichen Plätzen in der Stadt wurden Installationen aufgestellt. Diese sollen vorbeigehende Personen sensibilisieren für die Folgen des Wegwerfens und Liegenlassens von Abfall im öffentlichen Raum und in der Umwelt.

«Wir wollen an das Gewissen der Leute appellieren», sagt René Wernli, Leiter des Werkhofs. Dafür hat man mit einer Werbeagentur zusammengespannt und sich überlegt, wie man die Leute möglichst auffällig über Littering informieren kann.

Mitarbeiter des Werkhofs Olten hängen Schlangen aus Alu-Dosen beim Stadtturm auf. Bild: Bruno Kissling

Augenmerk auf Essensverpackungen

An sieben Standorten in Olten sind deswegen Installationen eingerichtet, die auf verschiedene Aspekte des Littering aufmerksam machen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Essensverpackungen. Diese bedeuten für die Mitarbeitenden des Werkhofs einen beachtlichen Mehraufwand. Deshalb steht der Werkstoff Plastik an drei Standorten im Rampenlicht, wo sich die Abfallberge damit türmen: im Stadtpark, im Vögeligarten und im Bifang.

An der alten Holzbrücke hängen PET-Flaschen von der Decke. Das Besondere daran: Die besagten Flaschen wurden alle innerhalb einer Arbeitswoche im öffentlichen Raum in Olten eingesammelt, wo sie achtlos liegengelassen wurden. Beim Stadtturm hängen Schlangen aus Alu-Dosen in der Luft. Vor allem Bier- und Energydrink-Dosen sind zu sehen.

An der alten Holzbrücke in Olten hängen PET-Flaschen von der Decke. Bild: Bruno Kissling

Auf der Bahnhofterrasse ist ein Tank mit 1000 Litern Wasser zu sehen.  Rund 20 Zigarettenstummel verunreinigen diese Menge an Wasser. Die Stummel landen oft in der Aare und werden weggespült – mit verheerenden Folgen für die Umwelt. Denn es dauert über zehn Jahre, bis ein Zigarettenfilter abgebaut ist. In ihm sammeln sich Giftstoffe, die durch den Regen in die Erde und in die Gewässer sickern.

Sprayen bis die Polizei kommt

Für besonders viel Aufsehen sorgte die Aktion auf der Bahnhofbrücke. Dort wurde auf dem Gehsteig jeder weggeworfene Kaugummi mit grüner Sprayfarbe umrundet. Das Ergebnis: Die Brücke ist voller grüner Kreise.

Da die Kreise bereits vor 8 Uhr am Morgen aufgezeichnet wurden, bekamen etliche Pendelnde die Aktion mit. Weil die Sprayenden keine Werkhof-Kleidung trugen, sorgte dies für Irritationen. Mehrere Personen griffen zum Hörer und meldeten das Gesehene der Polizei – diese tauchte wenig später auf der Brücke auf. Das Missverständnis liess sich aber schnell klären.

Die Beteiligten der beauftragten Werbeagentur nahmen es mit Humor: «Die Aktion ist offenbar aufgefallen.» Und dürfte für einige Gespräche gesorgt haben. Die benutzten Spraydosen stammen übrigens vom Werkhof selbst. Dieser gibt an, die Farbe sei umweltverträglich und werde nach Ablauf der Kampagne nicht mehr zu sehen sein.

Tendenz beim Littering sinkend

Bei allen Installationen hängt zusätzlich ein Infoplakat, das die Folgen aufzeigt, wenn der entsprechende Werkstoff nicht ordnungsgemäss entsorgt wird. Es lohnt sich also, die verschiedenen Installationen an den jeweiligen Standorten zu besuchen. Daneben hat es bei jeder Aktion auch einige Quizfragen. So soll gerade Kindern die Problematik spielerisch vermittelt werden.

Werkhofleiter Wernli hofft, dass die Installationen in Olten den gewünschten Effekt bringen und die Abfallmengen, die weggeworfen und liegengelassen werden, künftig zurückgehen. Bereits in den vergangenen Jahren startete der Werkhof vergleichbare Kampagnen. Diese hätten jeweils den gewünschten Effekt gebracht: «Wir stellen fest, dass der Abfall im öffentlichen Raum etwas zurückgegangen ist. Trotzdem wäre es wünschenswert, wenn man auf solche Aktionen verzichten könnte», sagt Werkhofleiter Wernli.

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