Mit Hilfe von Stromimpulsen werden die Fische in die Fangnetze gelockt. Bild: Nicolas Blust
Die Gewässer im Baselbiet werden immer heisser und ihr Wasserstand sinkt. Damit die Fische überleben, müssen sie umgesiedelt werden. Wir haben das Abfischen des Bennwilerbachs begleitet.
Die Hitze setzt Mensch und Tier zu. Besonders die Fische leiden stark unter den hohen Temperaturen, die auch die Flüsse und Bäche der Region aufheizen. Einzelne Bäche fallen momentan so trocken aus, dass Abfischungen zur Rettung der Fische notwendig sind. In den vergangenen Tagen wurden deshalb der Diegterbach in Sissach sowie ein Teil des Eibachs in Gelterkinden abgefischt.
Heute war ein Abschnitt des Bennwilerbach oberhalb der ARA Bennwil an der Reihe. Rund zehn Männer des Zivilschutzes kämpfen sich am Mittwochnachmittag bei glühender Hitze Meter für Meter das Bachbett hinauf. Michel Bick vom Amt für Wald beider Basel koordiniert die Rettungsaktion.
Mehrere Hundert Fische werden in Bennwil gerettet
«Momentan hat es im Bennwilerbach eine tiefe Sauerstoffkonzentration im Wasser. Das ist sehr gefährlich für die Fische», sagt Bick vor Ort gegenüber der bz. Darum müssten die Fische in die Ergolz bei Sissach verlegt werden. Dort seien die Lebensbedingungen erträglich und der Wasserstand höher.
Hier in Bennwil droht den Fischen der Tod. Mit Hilfe von Stromimpulsen locken die Zivilschützer die Fische in die Fangnetze. Anschliessend werden sie in Wassertanks zwischengelagert, bevor sie in ihrem neuen Lebensraum ausgesetzt werden.
Mehrere Hundert Fische retten Bick und sein Team an diesem Nachmittag. Das seien aber nicht alle, sagt der Fischereiexperte: «Wir erwischen etwa zwischen 70 und 80 Prozent aller Fische, die sich momentan in diesem Bachabschnitt befinden.»
Doch auch für die übrigen 20 Prozent besteht Hoffnung. Da die Anzahl der Fische deutlich abnehme, stehe den übrigen wieder mehr Sauerstoff zur Verfügung. Im besten Fall reiche dieser aus, um die kommenden heissen Tage zu überstehen. Mittelfristig sei Abkühlung ohnehin die einzige Rettung für die Tiere, denn das Abfischen könne die hohen Wassertemperaturen und den Sauerstoffmangel nur abfedern, nicht aber lösen.
Die Zivilschützer wurden kurzfristig aufgeboten. Es handelt sich dabei um Spezialisten für das Abfischen von Bächen. Sie kamen bereits in vergangenen Hitzewellen zum Einsatz. Der Zivilschutz kann für solche Einsätze auf einen Pool von etwas mehr als 25 Personen zurückgreifen. Die Zivilschützer vor Ort sagen: «Trotz hoher Temperaturen helfen wir gerne.»
Es gehe schliesslich um das Leben der Fische. Diese schwimmen jetzt in der Ergolz weiter. Wenn es wieder abkühlt und der Wasserstand steigt, kehren sie hoffentlich eigenständig zurück. Denn einen Rücktransport gibt es nicht.






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